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Bonsai Totholz bearbeiten: Was ist zu beachten?

Bonsais zeichnen sich nicht zuletzt durch die Gestaltung des Totholzes aus. „Jin“ und „Shari“, wie die beiden Arten bezeichnet werden, unterstreichen den individuellen Charakter des Baumes auf beeindruckende Weise. Während „Shari“ das freiliegende Holz im Bereich des Stammes bezeichnet, meint „Jin“ einen Ast ohne Rinde.

Wie entsteht Totholz auf natürliche Weise?

Durch die gezielte Anwendung der Bonsai Totholz Technik möchten wir dem Baum seine besondere Optik verleihen. Doch wie entsteht das Totholz eigentlich auf natürliche Weise?

  • Durch Brechen des Astes bei zu starker Eis- und Schneelast
  • Durch langanhaltende Dürreperioden
  • Durch Blitzeinschläge

Bei welchen Bonsais kann die Bonsai Totholz Gestaltung angewendet werden?

Für Laubbäume empfiehlt sich die Bonsai Totholz Technik nicht, da das tote Holz nach kurzer Zeit faulen würde. Somit sollten Sie lediglich im Bereich der immergrünen Pflanzen mit dem Totholz arbeiten.

Wann kann man das Totholz besonders gut gestalten?

Grundsätzlich empfehlen wir die Arbeiten mit dem Totholz im zeitigen Frühjahr. Anschließend setzt die Wachstumsphase ein, sodass sich der Baum von den erlittenen Strapazen schnellst- und bestmöglich erholen kann. Ebenso eignet sich der Spätsommer, da die Wachstumsperiode nunmehr vorüber ist.

Wie und mit welchem Bonsai Totholz Werkzeug gestalte ich den Baum?

Sollten Sie noch nie mit dem Totholz gearbeitet haben, versuchen Sie es keinesfalls gleich an einem wertvollen Baum. Wenden Sie die Technik stattdessen an losen Ästen an, um herauszufinden, wie Ihnen das gewünschte Ergebnis am besten gelingt.

Als Grundvoraussetzungen für die Gestaltung gelten folgende Werkzeuge:

  • Schnitzwerkzeuge
  • Jinzangen
  • Spezielle Jin-Mittel

Diese Werkzeuge erhalten Sie im speziellen Handel.

So gestalten Sie einen Shari

Wie erwähnt, handelt es sich beim Shari um das freiliegende Holz, welches sich im Bereich des Stammes befindet. Nachfolgend erklären wir Ihnen, wie Sie den Shari optimal bearbeiten:

  • Als Amateur wird es Ihnen nicht leichtfallen, herauszufinden, welche Stellen der Rinde Sie problemlos entfernen können, ohne hierdurch die Nährstoffversorgung der Äste zu gefährden. Begutachten Sie daher im Vorfeld den gesamten Stamm, legen Sie die gewünschten Stellen fest und zeichnen Sie diese mit Kreide leicht vor.
  • Auf keinen Fall sollten Sie direkt die gesamte Rinde in dem vorgesehenen Bereich entfernen. Ein Bonsai erfordert Geduld, und zwar über viele Monate und Jahre hinweg. Dies sollten Sie beim Schnitzen beachten. Entfernen Sie daher zunächst einen kleinen Teil der Rinde und tragen Sie Jahr für Jahr weitere Teile behutsam ab.
  • Sie schneiden den gewünschten Bereich der Rinde ein. Verwenden Sie hierfür ein scharfes Messer, sodass der Baum keinen großen Schaden davonträgt. Verwenden Sie anschließend eine Jinzange, um den eingeritzten Teil der Rinde behutsam zu entfernen.
  • Waren Sie geduldig und haben die gewünschte Form erschaffen, können Sie nach und nach mit dem Aushöhlen des Stammes beginnen. Diesbezüglich verwenden Sie eine sogenannte Konkavzange.
  • Damit der Baum nicht von Infektionen heimgesucht wird, verwenden Sie im Anschluss an die Arbeiten ein sogenanntes Jinmittel. Dieses bleicht den Baum im gewünschten Shari-Bereich.

So gestalten Sie einen Jin:

Bei einem Jin handelt es sich um einen Ast ohne Rinde. Wie Sie diesen erschaffen, verraten wir Ihnen nachfolgend:

  1. Suchen Sie sich einen Ast aus, den Sie anschließend in einen Jin verwandeln möchten.
  2. Entfernen Sie vorsichtig die Rinde des Astes, bis Sie das blanke Holz übrigbehalten. Verwenden Sie hierfür eine sogenannte Jinzange.
  3. Nach dem Entfernen der Rinde bleiben zunächst unsaubere Stellen übrig. Diese können Sie mit Sandpapier abschleifen oder vorsichtig mit einer Konkavzange bearbeiten.
  4. Damit die Jin-Stelle die gewünschte Optik erreicht und zudem bestmöglich vor Infektionen geschützt ist, streichen Sie sie mit Jinmittel ein.